Abfasen der Leiterplattenkanten - Begriffsbestimmung, Methoden
Das Abfasen ist ein schräges Abschneiden der Laminatkanten (sog. Herstellung einer Fase), meist für Stoßfugen.
Bei TS PCB stehen zwei Methoden für diese Art der mechanischen Bearbeitung zur Verfügung:
Mit dieser Methode kann praktisch eine beliebige Kante der Leiterplatte abgefast werden.
Die Haupteinschränkung besteht in der Verfügbarkeit geeigneter Werkzeuge - konischer Fräser. Standardmäßig werden bei TS PCB folgende Fräser verwendet:
- Fräser 30˚ -> Fasenwinkel: 75˚
- Fräser 60˚ -> Fasenwinkel: 60˚
- Fräser 90˚ -> Fasenwinkel: 45˚
Problematisch ist auch die Erhöhung der Fräszeit, was letztendlich zu einer Preiserhöhung der Leiterplatte führt.
Fräsen durch Ritzen
Bei dieser Methode wird das sogenannte Sprungritzen (Skipping) verwendet - Ritzen eines ausgewählten Abschnitts auf der Sägelinie (normalerweise wird die ganze Linie geschnitten). Die Kontur wird mit aufeinanderfolgenden Durchgängen der Säge (mit einem Versatz und einer Tiefenänderung) gebildet. Die Einschränkung besteht in der Notwendigkeit, Platz für das Ein- und Ausfahren des Werkzeugs bereitzustellen - mind. 10 mm. Dieser ist erforderlich, um die Leiterplatte vor Beschädigungen zu schützen.
Diese Methode verursacht keine zusätzlichen Kosten und ermöglicht die Herstellung von nicht standardmäßigen Fasenwinkeln, z.B. 30˚. Die Qualität der Fügekante ist hinnehmbar, wenn auch nicht so glatt / eben wie beim Abfasen mit einem konischen Fräser.